Die Schalldämmung spielt sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden eine große Rolle. Schließlich nimmt Lärm kontinuierlich zu, sodass ein wirkungsvoller Schutz vor dem Geräuschpegel gefragt ist. Wir erläutern einige der effektivsten Maßnahmen, die es Ihnen erlauben Ihre Wohnlandschaft in ein ruhiges Zuhause zu verwandeln.
3 Varianten von Schalldämmung
Verkehrslärm ist nur eine Ursache von Schlafstörungen, Unruhe und anderen körperlichen Beschwerden. Gelangen zu viele Geräusche von außen in Immobilien, ist die Lebensqualität stark eingeschränkt. Schall dringt aber nicht nur von außen in Gebäude ein. Auch der intern verursachte Lärm kann den Hausfrieden stören. Damit alle Bewohner ihren Alltag möglichst entspannt genießen können, sind der Trittschalldämmung, Luftschalldämmung und der Isolierung von Rohrleitungen erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.
Maßnahmen gegen Trittschall
Die Trittschalldämmung betrifft Treppen und Fußböden. Ziel einer guten Trittschalldämmung besteht darin Geräusche, die beim Gehen entstehen, auf ein Minimum zu reduzieren. Ausschlaggebend zum Auffangen des Trittschalls ist in erster Linie die Substanz der Geschossdecken. Einen Hinweis zur Trittschalldämmung haben wir auf der Internetpräsenz des Bauunternehmens Viebrockhaus zum Thema Fertighäuser entdeckt, der auf einen nicht unwesentlichen Vorteil der Massivbauweise aufmerksam macht: „Außer dem Stein der Außenwände hat die im Massivhausbau übliche Stahlbetondecke – im Unterschied zu den Holzdecken in Fertighäusern – entscheidende Pluspunkte. Sie ermöglicht u. a. einen hervorragenden Schallschutz innerhalb des Hauses.“ Grundsätzlich sollten Geschossdecken mehrschalig aufgebaut und schwer genug sein, um Trittschall zu reduzieren. Elastische Bodenbeläge wie Kork, PVC, Linoleum und Gummi überzeugen mit guten Dämmwerten. Beim Estrich wird in der Regel die schwimmende Varianten empfohlen.
Bei Treppen ist eine ergänzende Dämmung, die zwischen Stufen und Holmen integriert wird, ratsam. Ist die Konstruktion der Treppe generell schwimmungsarm und verfügt über elastisch gelagerte Befestigungspunkte, entsteht von vorneherein weniger Lärm beim Begehen.
Wände dämmen
Bezüglich der Wandkonstruktionen empfehlen Experten Materialien wie Vollziegel, Beton und Kalksandstein. Diese Baustoffe weisen sehr gute Schalldämmwerte auf. Grundsätzlich wird bei Wandkonstruktionen unterschieden zwischen biegesteifen und biegeweichen Wänden. Biegesteife Wände sind hellhöriger als biegeweiche Wände, was bei der Auswahl der Bausubstanz beachtet werden sollte. Biegeweiche Vorsatzschalen können beispielsweise eingesetzt werden, um den Schallschutz bei einer leichten Massivbauwand zu verbessern.
Hochwertige Fenster und Türen gegen Schall
Ähnlich wie bei Decken und Wänden, sollten auch Türen möglichst schwer sein, um Schall effizient aufzufangen. Ein dichter Abschluss am Boden und Rahmen ist unverzichtbar, da Geräusche ansonsten durch Lücken im System hindurchdringen. Damit auch Fenster Lärm zuverlässig draußen halten, müssen die Dichtungen zwischen Blend- und Flügelrahmen durchgehend verlaufen und elastisch sein, wie es bei Schallschutzfenstern der Fall ist. Isolierglas maximiert die Schalldämmung von mehrfach verglasten Fenstern.
Bei Türen und Fensternist der Rw-Wert elementar. „Der RW-Wert gibt an, wie stark der Schalldurchgang durch das Fenster gemindert wird. Je größer dieser Wert ist, desto größer ist die Schallminderung und desto weniger Schall kommt in den Raum“, wird online in einer Erläuterung von technischen Werten des dänischen Bauprodukt-Herstellers Velux erklärt. Die folgende Tabelle informiert über die sechs Schallschutzklassen und dessen Werte:
Schallschutzklasse | Rw-Wert |
1 | >27 |
2 | >32 |
3 | >37 |
4 | >42 |
5 | >47 |
6 | >52 |
In ruhigen Wohngebieten sind die Schallschutzklassen 1 bis 3 meist ausreichend. Handelt es sich um ein Gebäude in der Nähe einer Schnellstraße, ist die Lärmbelastung viel höher, weshalb zur Schallschutzklasse 6 geraten wird.
Rohre isolieren
Gluckernde Rohre und laute Sanitäranlagen sind in vielen Wohngebäuden keine Seltenheit. Mit einer entsprechenden Isolierung lassen sich solche Geräusche eindämmen. Eine Schallisolierung an Rohren verhindert, dass die durch fließendes Wasser verursachten Schwingungen und der daraus resultierende Schall verteilt wird. Ummantelte Rohrleitungen sind mit Hilfe von Folie, Gittergewebe und Mehrfachverbundmaterial schallgeschützt.
Fazit
Die Lärmbelastung in Gebäuden kann mit diversen baulichen Maßnahmen massiv reduziert werden. Der Austausch von alten Fenstern durch modernere Alternativen mit höherer Schallschutzklasse und das Verlegen von trittschallgedämmten Fußböden sind bereits zwei wirkungsvolle Änderungen in Richtung eines ruhigen Eigenheims. Wer zusätzlich bei Türen, Rohren, Zimmerdecken und Wänden schalldämmende Materialien wählt, ist auf der sicheren Seite.
Fotos – pixabay.com: Unsplash,